Was brauchen Ihre Teams für den Erfolg?
Führungskräfte brauchen Informationen darüber, wie sich ihr Team entwickelt. „Team-Feedback“ geben ist daher der zweite der fünf Bausteine, für erfolgreiche Teams, die ich in dieser Blog-Reihe vorstelle.
Peter Drucker sagte einmal: „Was du nicht messen kannst, kannst du nicht managen.“ Dieses Statement gilt auch für Teamwork. Organisationen bedienen sich einer Unmenge an Kennzahlen und Erhebungen über ihre Mitarbeiter. Aber
nur wenige Organisationen liefern ihren Führungskräften auch Feedback über die Dynamiken im Team. Und wenn Führungskräfte nicht daran gemessen werden, wie gut ihre Teams arbeiten, haben sie auch keinen Grund der Teamleistung Aufmerksamkeit
zu schenken. Dazu kommt noch, dass Führungskräfte oft verhältnismäßig wenig Zeit mit ihren Teams verbringen und mehr Zeit mit Kunden, Kollegen, Vorgesetzten etc.. Aufgrund dessen haben sie oft sehr wenig Ahnung, wie ihre Mitarbeiter
als Team funktionieren.
Führungskräfte können Teamdynamiken und die Teamleistung steigern, wenn sie a) wissen, worauf sie achten sollten, einen Fahrplan (= 1. Baustein für erfolgreiche Teams) haben, und b) Feedback darüber erhalten, wie sich ihr
Team entlang dieses Fahrplans entwickelt. Dieses Team-Feedback soll ihnen auch einen Vergleich mit anderen Teams ermöglichen und wird am besten durch Teambefragungen ermittelt.
Unterschiedliche Formen des Team-Feedbacks
Es gibt mehrere Formen des Team-Feedbacks. Ein Zugang ist, dass jedes Teammitglied einen der bekannten Tests über Persönlichkeitsmerkmale, Konfliktlösungsstile etc. macht. Die Ergebnisse werden dann auf Gruppenebene zusammengeführt. Sie zeigen dann etwa,
ob die Mehrheit des Teams extrovertiert ist, einen kollaborativen Konfliktstil bevorzugt oder Schwierigkeiten hat, unter Stress den Fokus zu behalten. Obwohl diese Ergebnisse interessant sind, weiß man auch, dass individuelle Assessments
oft unter Validitätsproblemen oder dem Forer-Effekt leiden. Sie können daher zu falschen Schlussfolgerungen führen, wenn sie auf Gruppenebene zusammengefasst werden. Gute Einzel-Assessments ermöglichen vielleicht einsichtsvolle Hypothesen
über Teamdynamiken und –kultur. Aber sie sagen nichts darüber aus, wie das Team tatsächlich funktioniert.
Ein anderer Zugang für Team-Feedback ist jener über zusammenfasste Erhebungen zum Mitarbeiterengagement. Tatsache ist aber, dass Mitarbeiterengagement nur eines von mehreren Komponenten für Hochleistungsteams ist. Mitarbeiter können Erfüllung in ihrer
Arbeit finden oder genügend Freiheit bei deren Bewältigung genießen. Und dennoch arbeiten sie nicht wirkungsvoll als eine Einheit zusammen, um Teamziele zu erreichen. Zweifellos agiert eine Gruppe mit niedrigem Mitarbeiterengagement
nicht als Hochleistungsteam. Aber das kann auch für eine Gruppe mit einem hohen Niveau zutreffen.
Wirksames Team-Feedback muss das Team als Ganzes ansprechen
Wenn man wissen will, wie das Team tatsächlich funktioniert, muss man den Mitgliedern Fragen stellen, die sich auf das Team als Ganzes beziehen. Das sind etwa Fragen zu den Kunden und Herausforderungen des Teams, ob Zweck und Ziele des Teams allen bekannt
sind, Fragen darüber, ob die Rollen der Teammitgliedern klar sind, sie als Teamplayer agieren, weiters über die Wirksamkeit von Teammeetings und der Entscheidungsprozesse oder ob die Stimmung im Team sicher genug ist, um sich gegenseitig
zu fordern.
Diese Informationen erfährt man nicht aus Einzel-Assessments, die auf Gruppenebene zusammengeführt werden. Sie können nur geliefert werden, wenn die Befragung die Teamebene anspricht. Dafür müssen die Ergebnisse der Teambefragung
aber verlässlich und valide sein und auf Forschungsergebnissen mit echten Teams beruhen. Und sie müssen auch leicht zu verstehen sein und einen Vergleich mit anderen Teams ermöglichen.
Einige Fragen für Organisationen, die wirksame Teamarbeit fördern wollen:
- Liefert Ihre Organisation den Führungskräften Feedback auf Teamlevel?
- Wird das Feedback auf Basis von Einzel-Assessments erstellt, die auf Gruppenebene zusammengeführt werden, oder auf Basis von Fragen, die Phänomene im Team ansprechen?
- Ist Ihre Teambefragung verlässlich, valide und stützt sie sich auf Forschungsergebnisse?
- Ermöglicht die Teambefragung Ihren Teams den Vergleich mit anderen Teams?